Besuch im Langelohtal Erkunden – Entdecken – Erleben

Am 25. Oktober 2009 findet in Holthausen eine Führung des Kulturvereins Herner Netz durch das Langelohtal statt. Anschließend wird der Reiterhof St. Hubertus besichtigt, im dortigen Vereinslokal zu Mittag gegessen und danach die historische Gemeinde Holthausen vorgestellt.
Treffpunkt ist um 10.00 Uhr für Mitglieder und Gäste der Reiterhof St. Hubertus, Holthauser Str. 91 in Herne. Die Veranstaltung endet um 14.00 Uhr. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich unter Telefonnummer: 02325 / 30679. Nichtmitglieder zahlen 5 Euro.

Das Langelohtal ist ein grüner, stadtnaher Freiraum im Städtedreieck Herne, Bochum-Gerthe und Castrop-Rauxel. Seit 1997 steht es unter Naturschutz und wird betreut von den Förstern des RVR, der Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet und der Biologischen Station Kreis Recklinghausen. Sie kümmern sich um die notwendigen Naturschutzmaßnahmen, entfernen das unerwünschte indische Springkraut, pflegen und verjüngen die Buchenbestände, betreuen die Nistkästen und halten die Amphibientümpel sauber.
Nach der königlich-preußischen Uraufnahme von 1843 ist das Langelohtal ein von Wäldern, Grünland, Obstwiesen und Ackerland umgebenes Gebiet, das direkt mit dem Castroper Hügelland und den Auen des Rossbaches verbunden ist. Viele Rotbuchen und Stieleichen im Langeloh haben ein stolzes Alter erreicht und dürften an die 160 Jahre alt sein. Greifvögel, zum Beispiel Habichte und Mäusebussarde, bauen oben in den Kronen der alten Bäume ihre Horste, Buntspechte zimmern Höhlen in die Stämme, die auch von Meisen, Hohltauben und sogar Fledermäusen genutzt werden. Außerdem bieten die Bäume den Kleibern und Gartenbaumläufern reichlich Nahrung an, wenn sie in den Ritzen und Spalten der Stämme nach Spinnen und Insekten suchen. Viele Nahrungstiere entwickeln sich im Alt- und Totholz. Die Meisen finden im Kronenwerk der Bäume Raupen. Auch Buchfinken und Eichelhäher haben ihr Auskommen in den alten Wäldern. So sorgt das Langelohtal für einen ökologischen Kreislauf, der Fauna und Flora erhält. Der Talboden enthält im oberen Abschnitt nur Wasser an den Quellen, zum Beispiel dem Rossbach. Im mittleren Abschnitt herrscht ein dauernasser Boden vor. Diese Standorteigenschaften bieten Pflanzengesellschaften einen Lebensraum, die man zu den Sumpfpflanzen zählt. Der Seggensumpf ist durch vier Pflanzenarten geprägt, die Schlank-Segge, die Sumpf-Segge, die Ufer-Segge und die Rispen-Segge (Segge = Riedgras/Schilf). Stellenweise bildet die Rispen-Segge bis zu einem Meter hohe Stauden (Bulte) aus, die wie dicke Rasierpinsel über den Boden ragen.

Im unteren Talabschnitt des Langeloh trifft man noch den Riesenschachtelhalm an. Die Pflanze treibt im Frühjahr aus und entwickelt bis zum Sommer fast zwei Meter hohe weißlich-grüne Wedel. Die urzeitlichen Verwandten des Riesenschachtelhalmes prägten im Karbon-Zeitalter vor rund 300 Millionen Jahren ganze Sumpfwälder. Die Steinkohle des Ruhrgebietes ist zum Teil aus Resten dieser Pflanzenart entstanden. Neben Feuersalamandern, die man am besten in der Dämmerung beobachten kann, haben sich 40 Vogelarten im Langeloh niedergelassen, aber auch Rehe, Wildhasen, Fasane und Rotfüchse haben inzwischen hier ihre Heimat gefunden.

Wolfgang Viehweger

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