Die Burg Horst

Burg Horst (Hörstgen) lag östlich vom heutigen Stadtgarten in Wanne und war von 1330 bis 1358 als Lehen der Grafen von der Mark bei Röttger von der Dorneburg gewesen.
Im Jahr 1392 wird Johann von Eickel zu Horst mit seiner Frau Stine von dem Overhus erwähnt, mit der er die Söhne Johann, Goswin, Series und Dietrich hat. Sein Sohn Johann erbt das Gut. Aus der Ehe mit Pelmecke Düscher gehen die Söhne Johann und Heinrich hervor. Am 14. Januar 1409 wird der Oberhof Eickel geteilt und zu Lehen gegeben an die Söhne Dietrichs von Eickel und Johanns von Eickel zu Horst. Die Vettern, beide tragen den Namen Johann, haben eine sorgfältige Ritterausbildung erhalten.
„De Grote Johann“, wie er in Urkunden genannt wird, verwaltet zunächst mit mäßigem Erfolg zusammen mit seinen Brüdern Dietrich und Series das Gut. Der Vater Johann, genannt „Henneken“, hatte bei der Leitung und Bewirtschaftung von Horst mehr Sachkunde bewiesen. Im Jahr 1441 verlässt Dietrich die Familie und schafft sich in Crange einen eigenen Rittersitz. Er wird damit vom Herzog von Kleve belehnt.
Im Lehnsvertrag vom 10. August 1441 wird das Gut als „Offenhaus“ des Herzogs von Kleve geführt. Dietrich hat sich das beträchtliche Vermögen zum Kauf eines Ritterguts wahrscheinlich als Droste des Amtes Bochum in den Jahren 1428 bis 1441 erworben. Er wird noch drei weitere Jahre diese lukrative Tätigkeit ausüben. So kann er 1444 dem Erzbischof Dietrich von Köln für einen Feldzug 4000 Gulden leihen.
Verheiratet ist der erfolgreiche Mann mit einer Gräfin von Elverfeld. Ihre Kinder sind Johann, verheiratet später mit Henrica von Hugenpoth, Dietrich, Evert, Gosen, Maria und Anna. Maria wird sich später mit dem Stael von Holstein zu Ickern vermählen. Die Schwester Anna wird einheiraten in die Familie der Freiherren von Fürstenberg. Als Dietrich von Eickel zu Crange im Jahr 1455 stirbt, hinterlässt er seinen Nachkommen Vermögen und Ansehen. Sein älterer Bruder Johann hat auf Horst in der Zwischenzeit eine finanzielle Pechsträhne nach der anderen. Im Jahr 1458 muss er den Hof des Dietrich Leppler verpfänden. Auch der Anteil am Oberhof Eickel geht wegen hoher Schulden verloren. Sein Sohn Dietrich muss die Höfe Endemann, Leppler, auf dem Velde, Storp, Buschmann, Walbeck und Dudingrod an Adrian Sobbe zu Grimberg zur Hälfte der Einkünfte verpfänden, weil die Geldsorgen andauern.

Nach dem Aussterben derer von Eickel zu Horst im Jahr 1632 übernehmen die erbberechtigten Hugenpoths zu Gosewinkel das Gut in Wanne. In den Jahren 1840 bis 1850 werden sowohl das Jägerhaus als auch die Kornmühle am Dorneburger Mühlenbach, südlich von der Wilhelmstraße, abgerissen. Die alte Mühle hat durch die Entwicklung neuer Technik, die sogenannte „Dampfmühle“, ihre Wirtschaftlichkeit verloren. Durch Heirat mit der Erbtochter Anna Maria kommt der Horsthof am 20. September 1831 an den Bauern Georg Friedrich Wilhelm Schalke. Im Jahr 1848 kauft er dem Bauern Johann Eberhard Erve, genannt „Sonntag“, für 5000 Taler den Sonntagshof ab, einen ehemaligen Unterhof des Hauses Horst. Sein Sohn Friedrich Schalke der Ältere und sein Enkel Friedrich Schalke der Jüngere tun als Gemeindevorsteher in den Jahren 1872 bis 1919 viel für die Entwicklung des Amtes Bickern – Wanne.


Wolfgang Viehweger

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