Nachlese zur Führung durch Wanne-Mitte am 8. März 2009
(In Zusammenarbeit des Kulturvereins Herner Netz
mit dem Stadtteilprojekt Bickern/Unser Fritz)


Die Führung durch den Stadtteil Wanne unter Leitung von Ingeborg Viehweger und Hartmut Stockhorst begann mit 38 Mitgliedern und Gästen um 10.00 Uhr am Wanne-Eickeler Hauptbahnhof. Den Wettergott hatten die Teilnehmer nicht auf ihrer Seite; denn es regnete.

Nach den Erläuterungen zum Bahnhof führte der Weg vom Bahnhofsvorplatz, wo die drei Männer stehen (Eisenbahner, Binnenschiffer und Bergmann), durch den Postpark zur Hauptpost und zum Wanner Rathaus. Von dort ging es in Richtung Hauptstraße zur Christuskirche. Das nächste Ziel war der „Mondpalast“, früher der Saalbau.

Im Stadtgarten wurde das Kaiserdenkmal besichtigt, von dem leider die alte Bronzeplatte abgerissen worden ist. Auch der Kaiserbrunnen, der das Denkmal umgab, ist schon lange verschwunden. Ingeborg Viehweger erklärte am Denkmal die Zeichen des preußischen Kaisertums: das Kreuz, den Adler und die Kaiserkrone.

Über die Hammerschmidtstraße, benannt nach dem Landrat Hammerschmidt aus Gelsenkirchen, führte der Weg durch die Schalkestraße, die an die Herren von Schalke auf Gut Horst erinnert, zur Emscherstraße. Sie war früher die Grenze zwischen Bickern und Wanne und hieß „Feldstraße“. Westlich von ihr hatten die Bauern von Bickern ihre Felder, östlich die Wanner Bauern. Die Bergbausiedlungen wurden am Beispiel der Schalkestraße, der Mathildenstraße und der Vereinsstraße erklärt. Die strenge Anordnung der Anlage mit offenem Wohnungsbau, Nutzgärten und Ziergärten trägt im Volksmund den Namen „Hühnerleiter“. Nachfragen kamen zur Bedeutung der Schalkestraße. Sie trägt ihren Namen nicht nach dem Fußballverein, sondern nach den Herren von Schalke, die im 19. Jahrhundert das Gut Horst übernahmen und zwei Wanner Gemeindevorsteher stellten. Ihnen verdankt der Stadtteil seine Infrastruktur. Die letzte Station war die Mozart-Passage, früher Kaiser-Passage, die noch etwas von den früheren Jugendstilzeiten bewahrt hat. Das Glasdach wurde schon 1926 abgerissen.

In der Lesung im Kolpinghaus ging Wolfgang Viehweger auf die Bergarbeitergärten in Wanne und in Herne ein. Beispiele waren die Gartenstadt und die Zechensiedlung Teutoburgia.

Die nächste Veranstaltung des Kulturvereins Herner Netz e.V. findet am 29. März 2009 im Schollbrockhaus in Strünkede statt. Gezeigt wird eine Bilddokumentation zu den Zechen Pluto-Thies, Pluto-Wilhelm und Unser Fritz in Wanne und zu den Zechen Julia, Von der Heydt und Mont Cenis in Herne.

Der Vorstand

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