Wolfgang Viehweger stellt gleich drei neue Bücher vor


Wanne-Eickel. Zum Start des Kulturhauptstadtjahres stellt Autor Wolfgang Viehweger gleich drei neue Bücher vor: Satiren, Anekdoten und ein Porträt des Gründers von Mont Cenis hat der Wanne-Eickeler aufgeschrieben. Spätestens im März will er damit auf literarische Reise gehen.

Mit einem schriftstellerischen Hattrick startet der Wanne-Eickeler Autor Wolfgang Viehweger in das Kulturhauptstadtjahr 2010: Gerade erschienen sind seine „Satiren im Emscherbruch”, im Druck ist das Buch „Oh, wie ist die Schule schön!”, und im Herbst erscheint sein Porträt von Joseph Pierre Monin, dem französischen Gründer der Zeche Mont Cenis. „Das ist meine wichtigste und abschließende Arbeit”, sagt Viehweger, der im März seinen 75. Geburtstag feiert. Und spätestens dann will er auch mit seiner „literarischen Reise” beginnen, bei der er aus seinen neuen Büchern lesen will.

Die „Satiren im Emscherbruch” erzählen kleine Anekdoten aus einem fiktiven Dörfchen zwischen Horneburg und Henrichenburg namens Beckum - mit dem echten in Ostwestfalen haben sie nichts zu tun. Viehweger nimmt darin vielmehr seine eigenen Erlebnisse aus dem kleinen Dorf im Emsland auf die Schippe, in dem er aufgewachsen ist. 25 farbig bebilderte Satiren sind daraus entstanden, die Colette Martin, pensionierte Lehrerin aus Hernes Partnerstadt Henin-Beaumont, ins Französische übersetzte.

Zweisprachige Geschichten

Auch die Geschichten, in denen sich Wolfgang Viehweger an seine Zeit als Lehrer und Schulleiter erinnert, erscheinen zweisprachig, vom Deutschen ins Französische wiederum von Colette Martin übertragen. „Es braucht aber keiner meiner ehemaligen Schüler Sorgen zu haben”, beruhigt Viehweger, „sie sind als Personen nicht zu identifizieren.” Schade eigentlich, wär' doch nett zu erfahren, was Horst Schiereck, Gerd Bollmann oder Frank Sichau am Gymnasium Eickel, dem damaligen Jungengymnasium, in jungen Jahren so getrieben haben. Denn unterrichtet hat Viehweger sie alle. Die Übersetzung war für Colette Martin nicht einfach, denn einiges hat Viehweger im Ruhrgebietsdialekt geschrieben. Und der ist nun mal nicht nachzumachen oder zu ersetzen. Colette Martin griff deshalb auf den Dialekt zurück, der in Henin-Beaumont gesprochen wird und einige Ähnlichkeit mit dem Flämischen hat.

Besonders am Herzen liegt Viehweger aber seine Arbeit über Joseph Pierre Monin, den Gründer der Zeche Mont Cenis, über den in Herne fast nichts bekannt war und über den sich auch in Uni-Bibliotheken und Archiven nichts herausfinden ließ. „Das hängt wohl damit zusammen, dass der Deutsch-Französische Krieg gerade erst zu Ende war, als Monin nach Sodingen kam und Franzosen hier nicht gut gelitten waren”, vermutet Viehweger. Dabei hat Monin gerade für Sodingen viel getan: die Belegschaft von Mont Cenis wuchs von 80 Mann im Jahr 1872 auf über 650 im Jahr 1890. 1895, ein Jahr bevor Monin sich nach Frankreich zurückzog, arbeiteten auf Mont Cenis knapp 1000 Bergleute. Parallel zum Aufschwung der Zeche sorgte Monin für die Elektrifizierung von Sodingen, für die Wasserversorgung, die Infrastruktur und den Bau von Werkswohnungen.

Erinnerungen an Monsieur Monin

In mühseliger Suche, die sich über zehn Jahre hinzog, gelang es Wolfgang Viehweger und seiner Frau Ingeborg einiges über Monsieur Monin herauszufinden, über sein weiteres Leben in Frankreich bis zu seinem Tod 1910. Sie haben inzwischen sogar seine Urenkelin kennengelernt, die sie einladen wollen, wenn ein Herzenswunsch in Erfüllung gehen sollte: Die Benennung eines Platzes im Bereich der Akademie Mont Cenis in „Monin-Platz”, um an den Gründer der Sodinger Zeche zu erinnern.

„Satiren im Emscherbruch”, Hrsg. Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel, erhältlich bei „Pro Büro”, Hauptstraße 198-200, 15 Euro

Quelle: WAZ Herne vom 07.01.2010 Gabriele Heimeier

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