Nachlese
Besuch bei Gunhild Söhn

Der Besuch der Mitglieder und Gäste des Kulturvereins Herner Netz am 20. Februar 2011 in der Ausstellung von Gunhild Söhn sollte eigentlich in einer festen Abfolge stattfinden (Besuch im Skulpturenpark – Besichtigung des Flottmanntors – Führung durch die Ausstellung), aber es kam ganz anders:
Informiert durch den WAZ-Artikel „Von der Pfütze zum Bach“, wollten die Besucher unbedingt die Landschaft hinter den Flottmann-Hallen und den dortigen Brunnen besichtigen, der früher das Wasser für den Bedarf der Werkzeugherstellung des Flottmannwerks lieferte, jetzt aber seine 400 bis 500 Kubikmeter täglich in die Kanalisation abgibt, obwohl das Quellwasser keiner Reinigung bedarf. Das Ziel der Stadt Herne ist es, das saubere Wasser in einen naturnahen Bach zu leiten, der schnurstracks zum Schmiedesbach läuft und mit ihm zusammen in die Emscher fließt.
Das 2,5 Millionen –Euro –Projekt wirft noch einige Probleme auf, welche zwischen der Stadt und dem Stadtverband der Gartenfreunde zu klären sind.

Der Flottmann-Skulpturenpark ist seit 2004 ständig erweitert worden und zeigte bei seiner Eröffnung im Jahre 2010 die Skulpturen von 11 Künstlern, die schon alle einmal in den Flottmann-Hallen ausgestellt haben. Eingerahmt sind die Werke von einem Wiesen- und Waldgelände mit heimischen Bäumen und Sträuchern. Die künstlerische Leiterin Jutta Laurinat zeigte die Möglichkeiten der Parklandschaft für zukünftige Ausstellungen auf, in die der geplante Bachlauf als lebendiges Element integriert wird.

Gunhild Söhn machte zunächst eine kleine Einführung über die 20 Jahre ihrer Sammlung von Kunstwerken und Derivaten, von echten und falschen Museumsprodukten, auch von profanen Alltagsgegenständen, die von ihr zu neuen Arrangements zusammengefügt werden. Dann ließ sie die Besucher allein durch die Ausstellung gehen, damit sie ihre Aussagen überprüften. Als viele Fragen offen blieben, begann sie, die Zusammenhänge wie bei einem Puzzle zu erklären. Dadurch wurde der rote Faden sichtbar, der sich durch die Ausstellung zog.
Zum Abschluss las Wolfgang Viehweger im Restaurant „Wildrose“ einige Passagen zur Geschichte der Flottmannwerke vor, besonders zur Erfindung des Bohrhammers im Jahr 1904 durch dortige Ingenieure.

Foto und Text: Gerd Kaemper
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