Der Raubritter Adrian Sobbe zu Grimberg



Grimberg wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts von Wennemar von Grimberg im Auftrag des Grafen Engelbert von der Mark errichtet. Der Name geht zurück auf das altsächsische Wort „grim“, was grimmig/hart bedeutet. Grimberg war also eine Trutzburg an der Grenze zwischen dem kurkölnischen Vest und der Grafschaft Mark.
Am 17. Januar 1480, einem schneereichen Tag, lauerte der Raubritter Adrian von Sobbe seinem Nachbarn, dem Dietrich Backem zu Leythe, vor dem Ortseingang von Buer auf. Von Backem und seine Frau Mechthild, eine geborene von Eickel, kamen am Nachmittag mit dem von zwei Pferden gezogenen Schlitten aus ihrem Zweitbesitz in Ückendorf im Kirchspiel Wattenscheid und wollten nach Hause, zu ihrem Stammsitz in Middelich bei Buer. Adrian von Sobbe hielt das Paar an, begann ein belangloses Gespräch und schlug plötzlich mit dem Schwert auf den ahnungslosen Dietrich ein. Bei dem Überfall wurde Mechthild von Eickel, die ihren Mann schützen wollte, am rechten Arm verletzt. Trotzdem brachte sie es fertig, die durchgehenden Pferde zu bändigen und ihren tödlich getroffenen Mann nach Hause zu fahren, wo er bald darauf verstarb.
Arnold von Backem, Dietrichs Bruder, verfluchte den Mörder und ließ wenig später am Tatort ein steinernes Sühnekreuz, genannt „Backems Kreuz“, errichten. Das Motiv für die feige Tat soll Habsucht gewesen sein. Adrian von Sobbe zu Grimberg wollte wohl Haus Leythe, die Mühle und alle Güter der Backems in seinen Besitz bringen. Der Mord blieb zwar vor Gericht ungesühnt, aber nicht vor Gott.

Es gibt noch einen anderen Bericht zu dem Mord. Er weicht nur geringfügig von dem ersten ab: Demnach fuhr Dietrich von Backem zu Leythe am 17. Januar 1480, dem Antoniustag, vormittags mit seiner Frau Mechthild von Eickel zur Messe nach Buer. Er wurde von Adrian von Sobbe zu Grimberg an der Cranger Straße aufgehalten und erschlagen, seine Frau am rechten Arm verletzt. Jürgen von Backem, der jüngste Bruder des Ermordeten, ließ ein Mahn- und Sühnekreuz aufstellen, das heute noch als verwitterter Stumpf in einer Gartenecke des Hauses Cranger Straße 31 zu sehen ist. Fast 400 Jahre hat es unbeschadet überstanden, bis es vor einiger Zeit von Unbekannten zerschlagen worden ist.

Wolfgang Viehweger

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