Nachbetrachtung zur Führung in Herten
am 6. Mai 2012

Unter dem Motto „Schlösser in der Nachbarschaft“ veranstaltete der Kulturverein Herner Netz e.V. seine Führung am 6. Mai 2012 mit 40 Gästen in dem englischen Park mit dem Schloss Herten. Der Rittersitz wurde 1286 zuerst genannt und kam in der Mitte des 14. Jahrhunderts an die Herren von Galen, im 15. Jahrhundert durch Heirat an die Herren von Stecke. Im Jahr 1529 schließlich besaß es Bertram von Nesselrode, der Statthalter des Erzbischofs von Köln in seiner Funktion als Graf von Recklinghausen. Im Jahr 1583, in den sogenannten „Truchsessischen Wirren“, hielt es einer heftigen Belagerung stand, während die Burg Westerholt in der Nachbarschaft von den hessischen Truppen eingenommen und gebrandschatzt wurde. Um 1725 wurde das Schloss umgebaut und mit einer Gartenanlage im französischen Stil umgeben. 1815 wich dieser Garten einem Naturpark im englischen Geschmack, wie er noch heute erhalten ist.
Die Kapelle in der Vorburg hat eine bewegte Geschichte. Sie war einst die Burgkapelle zu Grimberg und wurde im Jahr 1908 auf Kosten der Grafen von Nesselrode-Reichenstein abgetragen und nach Herten gebracht. Die Einrichtung der Kapelle stammt ebenfalls aus der alten Burgkapelle.
Natürlich fehlt auch in dem Schloss Herten nicht eine „weiße Frau“, die sich ab und zu im Rittersaal sehen lässt. Die Erscheinungen haben zugenommen, seitdem ein Deckengemälde freigelegt worden ist, das eine junge Frau in der Tracht des 16. Jahrhunderts zeigt, die mit unendlicher Trauer auf die Besucher herabblickt. Nach der Lesung war ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung das vorzügliche Essen im Stil der italienischen Renaissance, welches ein Pinot Grigio abrundete.
Auf dem Weg zum Parkplatz verabschiedeten standesgemäß Familien von Graugänsen und Nilgänsen die Gäste.

Foto und Text: Gerd Kaemper
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