Schlösser in der Nachbarschaft
Schloss Horst



Am Sonntag, dem 30. September 2012, setzt der Kulturverein Herner Netz e.V. seinen Zyklus „Schlösser in der Nachbarschaft“ mit der Führung im Schloss Horst in Gelsenkirchen fort. Treffpunkt ist um 11.00 Uhr der Parkplatz vor dem Schloss. Die Führung dauert etwa eine Stunde. Anschließend findet eine Lesung im Schlossrestaurant statt. Das Ende der Veranstaltung ist um 14.00 Uhr. Eine Anmeldung ist erforderlich (02325 / 30679). Nichtmitglieder zahlen 5 Euro.

Im Westen Gelsenkirchens liegen die wenigen Reste von Schloss Horst, einem der bedeutendsten Renaissancebauten in Nordwestdeutschland. Sie bezeugen noch ein wenig von der vielfach beschriebenen Einzigartigkeit dieses Bauwerks. Rütger von der Horst engagierte in der Zeit zwischen 1556 und 1578 namhafte Baumeister und Künstler, um auf dem Platz einer älteren Burg, die einem Brand zum Opfer gefallen war, ein prächtiges Schloss bauen zu lassen. Zum ersten Mal in der Region wurden alle Fassaden durch Gliederungen, plastische Bänder, Figuren, Säulen, Löwenmasken und Karyatiden geschmückt. Karyatiden sind Statuen von Mädchenfiguren, die an der Stelle von Säulen das Dachgebälk von Bauwerken tragen. Vorbild war das Erechtheum auf der Akropolis in Athen. Der bekannte Architekt Laurenz von Brachum hatte als Mitarbeiter des Baumeisters Arndt Johannssen wesentlichen Anteil an dieser Neuschöpfung, die Ausgangspunkt für die Renaissance in Westfalen und an der Lippe war. Von der vierflügeligen Anlage mit vier quadratischen Ecktürmen, die vollständig von einer Gräfte umgeben war, steht nur noch der Eingangsflügel, dessen Fassade 1961 bis 1965 restauriert wurde. Bei dem Betrachten der Fassadendetails erhält der Besucher eine Vorstellung von dem Bauwerk. Der renovierte Teil steht heute für unterschiedliche Veranstaltungen zur Verfügung.


Wolfgang Viehweger

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