Besuch im Museum für Archäologie in Herne

Am 20. Januar 2013, um 11.00 Uhr, lädt der Kulturverein Herner Netz e.V. zu einem Besuch im Museum für Archäologie ein, wo eine Führung durch die Sonderausstellung „Schädelkult und seinen Mythos“ stattfindet. Im Anschluss geht es zu einer Lesung im Restaurant „Zille“. Treffpunkt ist der Eingang zum Museum. Gäste zahlen 5,00 Euro. Anmeldungen sind erwünscht bis zum 14. Januar 2013. Telefon: 02325 / 30679

Der Schädelkult in aller Welt In allen Kulturen und zu allen Epochen hat der Schädel des Menschen eine besondere Bedeutung gehabt. Einmal vermutete man in ihm den Sitz der Seele, ein anderes Mal den Sitz der Macht, wieder ein anderes Mal den Ort der Unsterblichkeit. Deshalb versuchten in vielen Gegenden der Welt, in Ost und West, die Krieger den Kopf ihres Feindes zu erbeuten, um seine Macht zusätzlich zu gewinnen und unbesiegbar zu werden.
In manchen Gegenden Südamerikas trägt man Schrumpfköpfe der eigenen Vorfahren als Erinnerung und Reliquie. Das kommt dem Christentum sehr nahe, wo es üblich war, in Altären die Schädel von Heiligen und Märtyrern als besonders wertvolle Zeugnisse des Glaubens zu verehren. Die mittelalterlichen Piraten schmückten sich mit einem Totenkopf, um bei den Feinden Schrecken zu verbreiten. Schließlich hat auch der Schädel Eingang in das Kunsthandwerk gefunden. In der Ausstellung wird zum Beispiel die Arbeit eines polnischen Künstlers gezeigt, der aus Metall und Glassteinen – unter Weglassung eines Zahns in dem offenen Gebiss – ein Exemplar mit dem Titel „Das Gelächter Gottes“ für die Ausstellung zur Verfügung gestellt hat.

In der Lesung stellt Wolfgang Viehweger aus seinem neuen Buch „Auf den Spuren bäuerlichen Lebens in unserer Stadt“ ein Kapitel zu den mittelalterlichen Bräuchen über Lebensfreude und Totenkult der Bauern in unserer Stadt vor.

Gerd Kaemper

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