Napoleon frühstückt auf Beisemanns Hof

Hof Beisemann lag am Feldweg zwischen Horststraße und Rottbruchstraße. Nach dem Ersten Weltkrieg kam er in den Besitz der Hibernia AG, wurde aber weiter an die Familie Beisemann verpachtet und war noch 1952 im Besitz der 71jährigen Witwe des letzten Bauern Beisemann. Auguste Beisemann verwaltete mit erstaunlicher Rüstigkeit den Hof von 30 Morgen Ackerland und konnte dem Reporter der WAZ, der sie im Mai 1951 besuchte, noch einiges aus der Geschichte des Hofes erzählen:
„Vor gut 150 Jahren zogen Napoleons geschlagene Heere auf dem Rückmarsch von Russland gen Südwesten und berührten auch unser Gebiet.
Es ist ein trüber Vormittag. Verängstigt ziehen sich Frauen und Kinder in die sicheren Stuben zurück, um Übergriffen der Soldateska auszuweichen. Im flotten Galopp sprengt eine kaiserliche Ordonanz auf das Gehöft Beisemann zu, um dort Seiner Majestät, dem Kaiser, das Morgenmahl bereiten zu lassen. Bauer, Töchter und Mägde müssen die Stube verlassen und ducken sich auf dem Heuboden, derweil sich unten der gefürchtete Bonaparte mit seinen Offizieren an des Hofes Erzeugnissen gütlich tut. Frankreichs Kaiser frühstückt auf Beisemanns Hof.“

(Aus dem Buch: „Wäre nicht der Bauer, hätten wir kein Brot“ von W. Viehweger)

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