Das Aalreiten in Crange

Im 19. Jahrhundert fand vor dem großen Fischessen während der Cranger Kirmes das „Aalreiten“ statt, welches Pferdefreunde und Fischliebhaber vereinte. Auf einer Wiese des Bauern Heinrich Funcke wurden zwei hohe Pfähle eingegraben und oben mit einer festen Querlatte verbunden. An ihr hängten junge Buschen mit Bindfäden frische Aale aus der Emscher auf. Wer 10 Pfennige bezahlte, konnte sich ein Pferd ausleihen und unter dem „Galgen“ herreiten, indem er versuchte, einen Aal zu fassen. Da die Fische bekanntlich sehr glatt sind, glückte das nicht jedem.
So kamen manche Reiter auf den Trick, sich die Hände mit Sand einzureiben. Wieder andere steckten mit den Organisatoren unter einer Decke und beschwatzten sie, die Aale an dünneren oder angeschnittenen Bindfäden aufzuhängen, damit sie Erfolg hätten. Auf diese Weise bekam jeder, der am Aalreiten teilnahm, seine Trophäe und machte sich vor seiner Dame nicht lächerlich.

Wolfgang Viehweger

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