Die Ausgrabungen von Uruk

Die Ruinen von Uruk, neben denen heute die Stadt Warka liegt, sind mit einer Ausdehnung von 550 ha die größten im südlichen Babylonien, dem heutigen Irak. Die antike Stadt war über einen Zeitraum von 5000 Jahren besiedelt und erhob sich auf einem Hügel von etwa 19 Metern Höhe.
Die ersten Untersuchungen in Uruk-Warka machte der englische Geologe William Loftus in den Jahren 1850 und 1854. Nach der Jahrhundertwende begannen die Ausgrabungen der Deutschen Orient-Gesellschaft unter Julius Jordan und Conrad Preusser. 1954 und in den folgenden Jahren wurden mehrere systematische Grabungen unter der Leitung von Heinrich Lenzen durchgeführt. Diese Grabungen brachten verschiedene alt-sumerische Dokumente und eine Anzahl von Rechts- und Lehrtafeln ans Tageslicht. Ein Teil davon liegt heute in der Uruk-Warka-Sammlung der Universität Heidelberg.
Der bedeutendste Fund an Bauten ist der sogenannte „Kalksteintempel“, ein Bau, errichtet aus Kalksteinblöcken, mit einem Ausmaß von 70 m x 30 m. Neben diesem Haupttempel fanden sich andere Anlagen, deren Wände mit geometrischen Mosaiken dekoriert waren. Auch fand man Holzbalken von 12 m Länge, Reste von Großskulpturen und Reliefs, Tierfiguren, große Steingefäße und Rollsiegel.
Die letzte deutsche Grabungskampagne vor dem Irak-Krieg wurde im Sommer 2002 unter der Leitung von Margarete van Ess durchgeführt. Trotz der kriegerischen Ereignisse hat es in Uruk bisher keine Raubgrabungen gegeben.

Wolfgang Viehweger

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