Buchpräsentation am 13. September 2014
Stanislaw Mikolajczyk

Auf Einladung der Martin-Opitz-Bibliothek, des FRISCHTEXTE Verlags und des Kulturvereins Herner Netz e.V. kamen 50 Gäste zur Präsentation des neuen Buches von Wolfgang Viehweger über den berühmtesten Ruhrpolen, den bisher weder in seiner Geburtsstadt noch im Ruhrgebiet jemand kannte. Das liegt daran, dass der Geburtsort „Holsterhausen in Westfalen“ zu Irritationen bei den Historikern geführt hat. Es gibt nämlich im Ruhrgebiet ein Holsterhausen in Essen, ein Holsterhausen in Dorsten und ein Holsterhausen im Amt Eickel.
Hier hat der Autor für Klarheit gesorgt, indem er das Geburtshaus von Stanislaw Mikolajczyk gefunden hat, und zwar in der Kolonie der Zeche Shamrock in Eickel-Holsterhausen, die Geburtsurkunde im Standesamt Eickel und den Taufschein in der Marienkirche in Eickel. Auch das Leben der Eltern konnte er anhand von Dokumenten rekonstruieren. Mit dieser Korrektur der Biographie nach vielen Jahren hat Wolfgang Viehweger eine historische Lücke gefüllt und Mikolajczyk den Platz gesichert, den er bisher in der deutsch-polnischen Geschichte nicht einnehmen konnte. Im Verlauf der Präsentation beleuchtete der Autor den politischen Aufstieg von Mikolajczyk zum Ministerpräsidenten im Exil in London, seine riskanten Versuche, seinem Land in den Jahren 1945 bis 1947 zu helfen, um es vor dem Schicksal einer „Volksrepublik“ sowjetischer Prägung zu bewahren, sein Scheitern und seinen Gang ins Exil in die USA.
Die Lesung wurde eingerahmt von der Musikgruppe Magdalena und Marek Skowronski, die vier Balladen von Bulat Okudzawa vortrug, die Anspielungen auf die wechselvollen Lebensabschnitte von Mikolajczyk enthielten. Dr. Arkadiusz Danszczyk, der stellvertretende Direktor der Martin-Opitz-Bibliothek, konnte unter den Gästen den polnischen Generalkonsul Jan Sobczak aus Köln und den Leiter des Instituts „Porta Polonica“ Dr. Jacek Barski aus Bochum begrüßen. Beide zeigten sich überrascht und erfreut, dass wichtige Details zu einer Person der polnischen Zeitgeschichte von deutscher Seite beigetragen worden sind.

Foto und Text: Gerd Kaemper
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