Spaziergang zur Halde Pluto-Wilhelm

Mit 23 Gästen machte der Kulturverein Herner Netz e.V. am Sonntag, dem 5. Oktober 2014, seinen Herbstspaziergang zur Halde Pluto-Wilhelm im äußersten Nordwesten von Herne/Wanne. Die Halde wurde in Jahren 1973 bis 1981 in einer Mächtigkeit von etwa 30 m aus Bergematerial aufgeschüttet und anschließend mit heimischen Gehölzen aufgeforstet. Sie liegt im Dreieck zwischen der Schachtanlage Wilhelm, der Autobahn A 42 und der Thyssenhalde. Der Haldenkopf reicht bis zu 79 m über den Meeresspiegel und hat eine Grundfläche von 12,5 Hektar. Die gesamte Halde ist seit 2005 ein Naturschutzgebiet, in dem sich eine mediterrane Flora ausgebreitet hat. Auf gut präparierten Wegen kann man sie begehen und bewundern. Zum Ausruhen laden naturbelassene Bänke ein, die in der Schreinerwerkstatt der Forensik entstanden sind. Am westlichen Rand der Halde befindet sich eine Plattform mit einer 5 m hohen Aussichtskanzel, die am 17. September 2014 von OB Schiereck und dem RVR Bereichsleiter Ulrich Carow eröffnet wurde. Von hier aus sieht man bei klarem Wetter das Schachtgerüst der Zeche Pluto, das der Verbundzeche Consolidation in Gelsenkirchen, die Schachtanlage Ewald in Herten und die Haldenlandschaft Hoheward. Der Radweg Erzbahntrasse führt unmittelbar an der Halde Pluto-Wilhelm vorbei und verbindet den Westpark in Bochum mit dem Rhein-Herne-Kanal in Gelsenkirchen. Nach dem Spaziergang ging es zum Restaurant „Haus Wirth“, wo Wolfgang Viehweger aus seinem Buch „Die Spur der Kohle…“ über die Entstehung der Verbundzechen Pluto-Thies und Pluto-Wilhelm vorlas, ihre Existenz bis in die 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts und ihr Ende im Verlaufe des Zechensterbens. Wo sich heute eine Flora mit über 1400 Pflanzenarten zeigt, in der sich Waldschnepfen und Kiebitze ansiedeln, war noch vor kurzer Zeit eine nachindustrielle Wüstenlandschaft. Der Regionalverband Ruhr hat die Halde 2010 gekauft und mit Geldern der EU und des Landes umgebaut. Allein der Wegebau kostete 330 000 Euro, die Plattform 120 000 Euro.

Foto und Text: Gerd Kaemper
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