Die Kelten


Zur Vorbereitung für unsere Gäste und Mitglieder auf den Besuch im Archäologie-Museum am 18. Januar 2015 (Ausstellung: Das weiße Gold der Kelten): Die Kelten (griechisch: Keltoi; französisch: Celtes) sind ein indogermanisches Volk, dessen Entstehung sich zwischen der oberen Marne und dem Oberrhein bis ins 8. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen lässt. In noch früheren Zeiten müssen sie mit den Vorfahren der Italiker, der Iberer und der Germanen enge Kontakte gehabt haben.
Die römischen Schriftsteller Appian, Strabo, Diodor und Cäsar berichten, dass sich die Kelten im 7. Jahrhundert v. Chr. kriegerisch über ganz Gallien ausbreiteten, um die Wende zum 5. Jahrhundert im Alpenvorland, in Mitteldeutschland, in Schlesien und in Westdeutschland; schließlich in Oberitalien, England und Schottland. Die Kelten waren ein Krieger- und Bauernvolk, bei dem auch die Töpferei, das Textil-, Schmiede- und Kunsthandwerk in hoher Blüte standen. Durch die Kelten kamen die Drehmühle (Mahlstein) und die Töpferscheibe nach Mittel- und Nordeuropa. Sie waren Meister in der Eisenverarbeitung, hatten wohl organisierte Dörfer und Städte mit Mauern aus Bruchsteinen, verstärkt durch Holzfachwerk. Offenbar vermischten sie sich problemlos mit der einheimischen Bevölkerung, so in Irland und Wales. Dort befinden sich noch viele Spuren der keltischen Sprache in lokalen Dialekten. Auch in der Bretagne sprechen bis heute 3 Millionen Menschen keltisch (gälisch). Ansonsten übernahmen die Festlandkelten zunächst das griechische, später das römische Alphabet. Um 150 v. Chr. war die Zeit der Ausbreitung der Kelten in Europa beendet. In den Jahren 58 – 51 v. Chr. eroberte Cäsar ganz Gallien. In der wichtigen Schlacht von Alesia in Burgund schlug er den mächtigen Keltenfürsten Vercingetorix mit seinen Truppen. Nach Cäsar eroberte Augustus den nördlichen Alpenvorraum, wo die Kelten schon Erz und Salz abbauten. Um Christi Geburt waren fast alle ehemals keltischen Gebiete in römischer und germanischer Hand, doch lebten die keltische Kultur und Kunst, auch ihr handwerkliches Können und ihre Techniken im Erz- und Salzbergbau weiter fort.

Wolfgang Viehweger

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