Gelsenkirchen

Die Entwicklung Gelsenkirchens zur „Stadt der 1000 Feuer“ setzt mit dem Bergbau ein, dessen 17 Zechen mit 62 Schächten, 7 Kokereien und nahezu 60 000 Beschäftigten die Stadt zur einer der größten Steinkohlenstädte Europas machten. Im Hafen am Rhein- Herne- Kanal wurden 1952, also kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, 5,26 Millionen Tonnen umgesetzt: Eisenerz, Kohle, Mineralöle, Getreide und Grubenholz. Eine großflächige Zusammenfassung zu einem Stadtkreis im Jahr 1928 mit den Altgemeinden Horst und Buer, von Kirchdörfern und Bauernschaften ließ Gelsenkirchen von ca. 35 000 Einwohnern im Jahr 1900 auf über 300 000 im Jahr 1928 anwachsen. Dazu trugen die Gelsenkirchener Bergwerks AG, gegründet 1873, ebenso bei wie die Dortmunder Bergwerks AG und die Rheinelbe Bergbau AG. Allein die „Rheinelbe“ hatte mit den Zechen „Nordstern“, „Holland“, Pluto“, Zollverein“ und „Bonifacius“ im Jahr 1952 mit 25 000 Beschäftigten in und um Gelsenkirchen eine Produktion von 6,165 Millionen Tonnen Kohle.

Das renovierte Renaissance – Schloss Horst und das gerade im Umbau befindliche dreiflüglige Schloss Berge in Buer mit seinem französischen Garten aus dem 18. Jahrhundert sind besondere kulturelle Anziehungspunkte dieser Stadt, die nördlich der Emscher noch einiges von Wald, Acker- und Grünland bewahrt hat.

Das neue Wappen der Stadt Gelsenkirchen ist in Schwarz und Silber geviertelt. Es zeigt im ersten Feld eine silberne Kirche, im zweiten eine bewurzelte grüne Linde, im dritten 5 blaue Balken, überdeckt von einem roten Löwen, und im vierten Feld gekreuzte silberne Berghämmer. Die Gestaltung des neuen Wappens erfolgte aus Anlass der am 1. April 1928 vollzogenen Vereinigung der drei Gemeinden Gelsenkirchen, Buer und Horst/Emscher zur Großstadt Gelsenkirchen. Das Wappen der Stadt Buer enthielt eine Linde, dazu auf dem Stamm des Baumes einen kleinen Schild mit dem kurkölnischen Kreuz und darunter in Grün die Bergmannshämmer. Die ehemalige Landgemeinde Horst/Emscher trug das Wappen der Herren von Horst, einen roten Löwen über 5 blauen Balken. So entstand ein Wappen, das man nur dann als gelungen bewerten kann, wenn man annimmt, dass mit voller Absicht ein Gegensatz zwischen der modernen Industriestadt und den gewachsenen mittelalterlichen Gemeinden dargestellt werden sollte.

Wolfgang Viehweger

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