Sonderausstellung „Aber/Glaube“ im LWL Museum für Archäologie

In der Sonderausstellung „Aber/Glaube“ im LWL Museum in Herne zeigen die Künstlerinnen Ines Braun und Iris Stephan über 200 Kunstobjekte zu dem Thema und der spannenden Frage: „Ist es Glaube oder Aberglaube?“ Es geht dabei um Alchemie, Fabelwesen, Reliquien, Totenrituale, Orakel und Magie. Eine Künstlerwerkstatt vor Ort bietet die Möglichkeit, dass sich Besucher, die Phantasie haben, dem Thema kreativ nähern. Wenn der Kulturverein Herner Netz e.V. am 7. Juni 2015 die Ausstellung besucht, folgen hier noch einige Anmerkungen für Gäste und Mitglieder: „Aberglaube“ ist bis heute in zahlreichen Formen verbreitet als Glaube an Fabelwesen, geisterhafte Kräfte (Hexen, schwarze Katzen) und besondere Vorgänge; ebenso an die Erforschbarkeit der Zukunft (Astrologie, Wahrsagen, Bleigießen, Glückszahlen u.a.). Dazu gehören auch Amulette, Talismane und okkulte Bestrebungen im Sinne veralteter Wissenschaften, Bräuche und Glaubensrichtungen aus vorchristlicher Zeit. „Glaube“ bedeutet allgemein die Anerkennung eines Sachverhalts als wahrhaftig auf die Mitteilung einer Autorität hin, ohne die Möglichkeit einer eigenen Prüfung. Im religiösen Sinn ist Glaube die Anerkennung einer Heilslehre und das Vertrauen auf die Macht und Hilfsbereitschaft einer Gottheit. Die Intellektualisierung des Glaubens hat sich vom Mittelalter bis heute durchgesetzt und gilt als Zustimmung des Verstandes zu dem, was geglaubt wird. In der Bundesrepublik Deutschland ist die Glaubensfreiheit anerkannt im Artikel 4, Absatz 1 GG. Sie ist ein Teil der Gewissens- oder Bekenntnisfreiheit und gehört zu den Grundsätzen des modernen liberalen Staates.

Wolfgang Viehweger

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