Gedenkfeier für Stanislaw Mikolajczyk

Die Gedenkfeier am 18. Oktober 2015 wurde veranstaltet vom Polnischen Generalkonsulat in Köln für Stanislaw Mikolajczyk, den Sohn eines Hauers der Zeche Shamrock III/IV aus Holsterhausen, im Gemeindezentrum St. Marien in Eickel. Er wurde später polnischer Ministerpräsident im Exil. Bis heute war er in seiner Geburtsstadt vergessen. Generalkonsul Jan Sobczak betonte in seiner Festrede, dass er keine deutsche Stadt kennt, in der ein ausländischer Ministerpräsident geboren worden ist. Diese Ehre hat nur Herne. Der am 18. Juli 1901 geborene Sohn eines Bergmanns in Eickel/Holsterhausen wurde am 21. Juli 1901 von Prälat Josef Schneider in der Marienkirche in Eickel getauft. Deshalb gehörte zur Gedenkfeier ein Besuch am Grab von Josef Schneider und eine Andacht in der Marienkirche, wo noch der alte Taufstein steht.
Die Andacht hielt der Pfarrer Theodor Surrey. Höhepunkt der Gedenkfeier war im Eingang des Gemeindezentrums die Enthüllung einer Gedenktafel durch den Generalkonsul und den Bildhauer Jerzy Bokrzycki aus Breslau. Die Tafel ist gestiftet worden durch das Polnische Außenministerium. Die musikalische Begleitung mit Liedern aus der Zeit von Stanislaw Mikolajczyk gestalteten Magdalena und Marek Skowronski, Danuta Zadarko und Nina Schröder. Der Historiker Wolfgang Viehweger las aus der Rezension, die zwei Professoren aus Warschau über sein Buch verfasst haben.
Darin äußern sie den Wunsch, dass dieses Buch in die polnische Sprache übersetzt werden sollte, weil es eine Lücke in der neueren polnischen Geschichte schließt. Ein besonderer Dank für die Organisation der Gedenkfeier gilt Frau Elisabeth Müller, der Vorsitzenden des Kirchenvorstands St. Marien, und den Helfern des Kulturvereins Herner Netz e.V. Der Ort der Gedenktafel für Stanislaw Mikolajczyk ist so gewählt, dass dieser die Gäste des Gemeindezentrums jedes Mal zu grüßen scheint, wenn sie den Raum betreten.

Foto und Text: Gerd Kaemper
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