Vom Gysenberg zur Siedlung Constantin

Der Spaziergang des Kulturvereins Herner Netz führte am Sonntag, dem 8. November 2015, von der Schlossgemeinde Gysenberg zur Siedlung Constantin. Der Vergleich der 700 Jahre alten Gemeinde mit der Zechensiedlung, die es nur auf 100 Jahre brachte, war deshalb interessant, weil sich am Gysenberg Mittelalter und industrielle Neuzeit unmittelbar gegenüber stehen. Von den beiden Burgen, die 1217 Röttger von Gysenberg und 1550 Johann von Gysenberg errichtet haben, ist nichts mehr übrig geblieben. Als 1927 Elisabeth von Westerholt-Gysenberg den Besitz an die Stadt Herne verkaufte, standen noch das alte Forsthaus, die Ölmühle und das Wohnhaus und die Verwaltung des Rentmeisters (Gutsverwalters) Galland. Von der 1849 errichteten Zeche Constantin sind heute noch im Stadtteil Constantin die Häuser auf der Pieperstraße und einigen anderen Zechenstraßen vorhanden. Sie stehen unter Denkmalschutz. Der Kommunalverband Ruhrgebiet erwarb 1984 das Constantingelände und den angrenzenden Wald und machte aus den Industriebrachen im Rahmen des Ruhrprogramms Erholungsgebiete und Freizeiteinrichtungen. Sie wurden dem Freizeitpark Gysenberg angeschlossen. Besucht wurden von den Gästen auch die alten Koloniehäuser, die unter Denkmalschutz stehen, die Konsumanstalt, die ehemaligen Kindergärten und das Restaurant „Haus Voss“, das in die bäuerliche Zeit vor der Zechenansiedlung zurückweist. Der Abschluss der Führung fand im „Forsthaus“ statt, wo Wolfgang Viehweger einige Sagen von Riesen und Zwergen im mittelalterlichen Gysenberg vorlas.

Foto und Text: Gerd Kaemper
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