Projekt zum Richeza-Preis (1)

1. Zum Namen
Richeza (995 – 1063) war die Tochter des Pfalzgrafen Ezzo von Lothringen und seiner Frau Mathilde, einer Tochter des Kaiser Otto II. Durch ihre Heirat mit Miesko II. im Jahr 1013 wurde sie polnische Königin und tat auf diplomatischen Wegen viel für die Verständigung Polens mit dem Deutschen Reich. Diese Tätigkeit erreichte schon europäische Dimensionen. Nach dem Tode Mieskos im Jahr 1034 kehrte sie auf die rheinischen Güter zurück und wurde zur frommen Stifterin, u.a. der Abtei und Klosterkirche von Brauweiler, wo sie beigesetzt wurde. Seit 1871 befindet sich ihre Grabstätte in der Johanneskapelle im Kölner Dom.

2. Der Richeza-Preis 2016

Mit dem Preis unterstützt die Landesregierung von NRW die Verständigung, den Dialog und den bürgerschaftlichen Austausch zwischen Nordrhein-Westfalen und Polen. Das 25jährige Jubiläum des Vertrages der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit vom 17. Juni 1991 ist der Anlass zum Wettbewerb für gemeinsame Projekte und trägt den Namen “Richeza-Preis 2016“.

3. Die Zulassungskriterien

a) Teilnahmeberechtigt sind Kommunen, Vereine, Schulen und sonstige Einrichtungen im Land NRW, keine Privatpersonen. Dieser Umstand führte zur Zusammenarbeit der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel/Herne e.V. mit dem Historiker und Schriftsteller Wolfgang Viehweger, der bereits 2014 ein Buch für über den berühmten „Ruhrpolen“ und Exilministerpräsidenten Stanislaw Mikolajczyk im Namen der Gesellschaft geschrieben hatte. Mikolajczyk war in Eickel/Holsterhausen als Sohn eines polnischen Bergmanns geboren worden, was bisher unbekannt war.

b) Der Bewerber verfügt über einen internationalen Partner und führt das Projekt in NRW oder in Polen durch. – Das Buch über Stanislaw Mikolajczyk wurde im Juli 2015 in Warschau von den beiden polnischen Professoren Jozef Pastuszka und Romuald Turkowski rezensiert und zur Übersetzung in die polnische Sprache empfohlen. Diese Aufgabe hat Ende 2015 der polnische Historiker und Übersetzer Bartholomäus Fujak übernommen. Der weitere Verlauf ist so geplant, dass der Frischtexte Verlag in Herne und der Verlag des Museums für die Geschichte der Bauernbewegung in Warschau gemeinsam die Produktion des neuen Buches übernehmen werden.

c) Zu den zeitlichen Bedingungen gehört, dass das Projekt des Wettbewerbs bis zum 30. September 2016 abgeschlossen wird und bis zum 31. Oktober ein Bericht mit Fotos, Presseberichten und einem Nachweis der projektbezogenen Ausgaben vorliegt. Voraussetzung ist die Prämierung des Projekts. - Diese erfolgte am 29. März 2016, als der Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes NRW, Lersch-Mense, dem Vorsitzenden der Gesellschaft für Heimatkunde, Frank Sichau, mitteilte, dass das Herner Projektvorhaben die deutsch-polnische Jury „in besonderer Weise“ überzeugt habe und mit einer Prämie von 3500 Euro zur Durchführung bedacht werde. Bei ca. 50 Bewerbungen liegt das Projekt also in vorderster Reihe, was für alle daran Beteiligten einen weiteren Ansporn bedeutet. So ist die polnische Übersetzung des Buches und ihre Präsentation in Polen über Stanislaw Mikolajczyk Höhepunkt und Abschluss eines Projekts, hoch gelobt und preisgekrönt, bevor das Buch noch erschienen ist.
Wolfgang Viehweger

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