Die Bedeutung der Kirchweihe



Die Kirchweihe ist nach der katholischen Liturgie die feierliche, einem Bischof vorbehaltende Konsekration (Einweihung) einer neuen Kirche. Kathedralen müssen, Stifts-, Kloster-, Pfarrkirchen und Kapellen sollen nach Möglichkeit konsekriert werden. Die Konsekration erfolgt auf einen Heiligen. Der Brauch ist seit dem Jahr 314 n. Chr. bezeugt. Die ältesten Elemente sind die Feier der Messe, die Besprengung mit Weihwasser und die Niederlegung der Reliquien des Titelheiligen im Altar. Der Bischof ist tags zuvor zum Fasten verpflichtet. Er umschreitet die Kirche dreimal von außen und zieht dann feierlich mit Gefolge ein. Die nun folgende Weihe der Kirche schließt immer mit der Weihe des Altars. Seit dem 9. Jahrhundert wird der Jahrestag der Kirchweihe in vielen Regionen als Volksfest begangen („Kirchweihtag“). Für den Kirchgang am Kirchweihtag schreibt die Volkssitte höchste Festbekleidung vor. Es ist ein Tag für Familienbesuche, Festmahle, Jahrmärkte, Volksbelustigungen, wie Tanz, Vogelschießen, Fahnenreiten, Freudenfeuer u.a. In manchen süddeutschen Landschaften setzen junge Burschen einen Kirchweihbaum nach Art des Maibaumes.

Wolfgang Viehweger

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