Der faule Buur vom Katzenbuckel

Der Heimatforscher Gerd E. Schug, ein anerkannter Börnig-Experte, stieß bei seinen Nachforschungen zum Hof Hoffmann, der seit 1230 auf dem Börniger Katzenbuckel stand, auf die Sage vom Zwerg „Klingelpelzchen“. Niedergeschrieben hat sie der Landwirt Wilhelm Hoffmann, der in die Dorfgeschichte als „fauler Buur“ einging. Dabei war er eigentlich nicht faul, er hatte nur andere Interessen. Er saß lieber am Schreibtisch, als Acker- und Stallarbeit zu verrichten. Nach Hoffmanns Schilderung hauste der Zwerg einst auf dem „Katzenbuckel“. Wenn Gefahr drohte, kam Klingelpelzchen mit einer kleinen Silberglocke aus seinem Versteck und warnte die Börniger Dorfgemeinschaft. So soll der gute Zwerg vielen Menschen das Leben gerettet haben. Hoffmann, der von 1854 bis 1936 lebte, versicherte später einmal, Klingelpelzchen habe die Anwohner unter anderem 1636 vor der Pest und 1914 vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges gewarnt. An den Hoffmannschen Hof, auf dem Börniger Katzenbuckel erinnert heute nichts mehr. Dort, wo einst der Zwerg Klingelpelzchen zu Hause war, gibt es nur noch eine asphaltierte Straße und moderne Häuser. Aber „Klingelzeichen“ sollen auch heute noch manchmal zu hören sein. Niemand kennt mehr den Zusammenhang.

Gerd Kaemper

Text: Gerd Kaemper
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