Bergmann und Künstler
Albert Kelterbaum

Albert Kelterbaum wurde am 19. November 1904 in Duisburg-Hamborn geboren. Sein Vater war Kötter und Hüttenarbeiter, seine Mutter eine gebürtige Holländerin, zu deren Vorfahren Holzschnitzer, Radierer und Kupferstecher zählten. Von der Mutter hatte Albert sein künstlerisches Talent geerbt. Schon in der Schule fiel seinem Zeichenlehrer Mathei seine Begabung auf. Er förderte den Jungen durch Privatunterricht und brachte ihm das perspektivische Zeichnen bei.

Das Künstlertum garantierte damals nicht den Lebensunterhalt, deshalb wurde Albert Kelterbaum Bergmann, nachdem er im Zweiten Weltkrieg Soldat gewesen war. Im Jahr 1947 zog er nach Röhlinghausen und wurde Hauer auf der Zeche Königsgrube. Nach der Schicht malte er die Welt der Bergleute: Unter Tage, Schichtwechsel, Lohntag, In der Kaue...
Er gehörte bald dem freien Künstlerkreis in Wanne-Eickel an und stellte seine Arbeiten auf der Zeche Shamrock  sowie in Holland und in der Schweiz aus.
Seine Technik bestand zunächst aus Tusch- und Federzeichnungen seiner Heimatstadt Duisburg mit Motiven vom Hafenviertel, den Hochöfen und der Altstadt. In Röhlinghausen kamen dazu Aquarelle, Ölbilder und Linolschnitte. In diesen Techniken zeigte er nicht nur das Leben auf der Zeche Königsgrube, sondern auch das Arbeitermilieu dieses Stadtteils, was ihm den Namen „Heinrich Zille des Reviers“ einbrachte.
Albert Kelterbaum starb am 31. März 1972. Die Bezirksvertretung Eickel benannte 20 Jahre später (1992) den östlichen Teil der Bergmannstraße in „Albert-Kelterbaum-Straße“ um.
Die städtische Galerie hat von ihm 30 Linolschnitte, 159 Zeichnungen und 27 Drucke in ihrem Besitz. Die Sammlung befindet sich jetzt im Emschertal-Museum der Stadt Herne.
Weitere Bilder sind in der Gaststätte „KÖPI“ (Eickeler Markt 12) zu sehen.

Wolfgang Viehweger
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