Ludwig Steil


Pfarrer Ludwig Steil, geboren am 29. Oktober 1900 in Remscheid, gestorben am 17. Januar 1945 im KZ Dachau, war nach dem Studium der Theologie in Deutschland und den Niederlanden zunächst Hilfsprediger in Barmen. Am 14. April 1929 bekam er eine Pfarrstelle in der evangelischen Kirchengemeinde Holsterhausen.
Als Mitglied der Bekennenden Kirche wandte er sich zwischen 1934 und 1936 gegen alle Versuche der Nationalsozialisten, die evangelische Kirche durch Auflösung ihrer synodalen Strukturen zu einer „deutsch-christlichen“ zu machen und sie gleichzuschalten.
Seine Predigten gegen die systematische Vernichtung „lebensunwerten Lebens“ und gegen die „Endlösung der Judenfrage“ in der Missionswoche im Sommer 1944 führten nach wiederholten Denunziationen am 11. September 1944 zu seiner Verhaftung durch die Gestapo. Eine kurze Zeit saß Ludwig Steil in der berüchtigten Dortmunder „Steinwache“, kam am 19. Oktober 1944 kurzfristig in das Polizeigefängnis in Herne und wurde schließlich am 23. Dezember 1944 in das KZ Dachau eingeliefert. Ohne ausreichende ärztliche Versorgung starb er am 17. Januar 1945 an Typhus und Lungenentzündung.
Am 18. April 1954 enthüllt die Stadt Wanne-Eickel für ihn einen Gedenkstein auf dem Holsterhauser Zentralfriedhof. Am 20. Juni 1955 wurde die Ludwig-Steil-Schule ihrer Bestimmung übergeben. Am 10. Mai 1990 benannte die Bezirksvertretung Herne-Mitte die bisherige „Gavegstraße“ zu seinen Ehren  in „Ludwig-Steil-Straße“.
Auch die Ludwig-Steil-Gedächtnisbücherei erinnert in unserer Stadt an den tapferen Pfarrer, der gegen das Unrechtsregime Widerstand leistete.

Wolfgang Viehweger

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