Die Pferde-Prame

Die Pferde-Prame, auch „Rossbremse“ genannt, war im Mittelalter ein Gerät zur Zähmung von Wildpferden, verbreitet auch ein Mittel zur Ruhigstellung beim Beschlagen mit Hufen. Durch das Zusammenziehen von Riemen oder Ketten am Ende eines Eisenbogens wurde den Pferden die Nase eingequetscht, was zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Tierquälerei empfunden und in vielen Teilen Europas verboten wurde.

Die Prame hat besonders in den Wappen der westfälischen Heraldik Einzug gehalten und war als Heroldsbild beliebt. Historiker leiten es von der Tätigkeit der Gestütsverwalter von Fürsten und besonders von den „Emscherberechtigten“ ab, d. h., den Landadeligen, welche im Emscherbruch das Recht zum Fangen von Wildpferden hatten und diese züchteten, wie es heute noch der Herzog von Croy in Dülmen mit Erfolg tut.
Das obige Bild zeigt das Wappen der Herren von Schalke. Es führt auf silbernem Grund drei rote Pferde-Pramen. Die Herren von Schalke hatten ihren Sitz in dem gleichnamigen Dorf, heute ein Stadtteil von Gelsenkirchen. Die Schalker Höfe wurden im Jahr 1895 abgerissen und an ihrer Stelle der Gelsenkirchener Stadtgarten gebaut. Die Herren von Schalke hatten auch eine Beziehung zu Bickern-Wanne, woran heute noch die „Schalkestraße“ erinnert. Durch Heirat mit der Erbtochter Anna Maria kam der Horsthof (das „Hörstken“) am 20. September 1831 an Georg Friedrich Wilhelm Schalke (geboren 1804; gestorben 1873). Sein Sohn Friedrich Schalke der Ältere und dessen Sohn Friedrich Schalke der Jüngere leisteten als Gemeindevorsteher in den Jahren 1872 bis 1919 viel für die Entwicklung von Bickern-Wanne.

Wolfgang Viehweger

zurück zum Presseindex