Nachlese zur Veranstaltung „Zechenbilder von Herne und Wanne-Eickel“
am 18. Januar 2008 im Kasino Harmonie Unser Fritz

Die erste gemeinsame Veranstaltung des Kulturvereins Herner Netz e.V. mit dem Stadtteilbüro Bickern/Unser Fritz im Kasino hatte schon im Vorfeld ein überwältigendes Echo: 120 Interessenten hatten sich angemeldet, 60 von ihnen mussten wegen Platzmangels auf einen Ersatztermin verwiesen werden. Allerdings traf das Thema auch mitten in das Herz der ehemaligen Bergleute und ihrer Angehörigen von Pluto-Thies, Pluto-Wilhelm und Unser Fritz. Die 104 Bilder von 1856 bis 1978 erinnerten die Besucher an alte Zeiten, wo in einer jungen Industriestadt durch harte Arbeit, Mundart und Brauchtum ein besonderes Heimatbewusstsein geschaffen wurde. Anwesend waren auch Herbert Stabenow, ehemaliger Maschinensteiger von Pluto-Wilhelm, und Dieter Grube, ehemaliger Elektrosteiger auf derselben Zeche. Die beiden haben wesentliche Beiträge zu der Serie geleistet, die inzwischen über 600 Bilder von allen Herner und Wanne-Eickeler Zechen umfasst und den Stoff für weitere fünf Veranstaltungen bietet. Der Historiker Wolfgang Viehweger bot zu der DVD-Schau Informationen aus seinen Büchern an („Spur der Kohle“, „Eine Stadt mit vielen Gesichtern“) und skizzierte den Weg, den die Dörfer an der Emscher durch die Ansiedlung der Zechen genommen haben, bis sie zu Stadtteilen wurden. Industrielle Infrastruktur und Migration waren die Auslöser dieses explosionsartigen Wachstums. Daneben wurde auch Unterhaltung geboten. Wolfgang Viehweger las einige Bergmannsgeschichten vor, die von einem Bergmannsleben erzählen, das einer inzwischen fernen Zeit angehört, das aber in der Erinnerung lebendig bleibt.

Fotos und Bericht: Gerd Kaemper

 

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