Brigitte Morgenroth öffnet ihr Haus für den
Kulturverein Herner Netz
(Eine Nachbetrachtung zur Führung am 31. August 2008 durch Wanne-Süd)


Schon in der Vorbereitung der Führung in Wanne-Süd durch den Kulturverein Herner Netz e.V. war alles anders: Die vielen Bilder und Texte zur Synagoge, dem Alten Amt, dem Jüdischen Friedhof, dem Gymnasium, dem Kurhotel, dem Solbad und der Josephskirche überstiegen den vorgesehenen Rahmen bei weitem. Dazu kamen die persönlichen Erinnerungen der Besucher, die in Wanne-Süd geboren wurden. Den Vogel schoss Brigitte Morgenroth von der Dürerstraße ab, welche die Gruppe von 35 Leuten in ihr Haus bat und ihnen ein vergoldetes Engelsrelief in der Vorhalle zeigte, im Treppenhaus ein geschnitztes Geländer und im Wohnzimmer ein Stuckfries, das wahrscheinlich von der Firma Coehn aus der Kurhausstraße stammt. Das Haus selbst dürfte von dem Bauunternehmer August Franke um 1900 errichtet worden sein. Bei einem Abstecher in die Josephskirche wurden die Besucher freundlich von dem Küster Lothar Buse empfangen und über die Baugeschichte informiert.

Im Restaurant „Zum Löwen“ erwartete die Besucher der Referent der jüdischen Synagogengemeinde Bochum, Dr. Michael Rosenkranz, der einen Vortrag über die Bedeutung der Synagoge im Gemeindeleben ihrer 3000jährigen Geschichte hielt. Eingeschlossen in den Vortrag waren Hinweise auf Schrifttum, Kultgegenstände, Riten, Besonderheiten der Architektur, auf die hebräische Sprache als Identifikation bis hin zur Wiederentstehung jüdischen Lebens in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Da der Künstler Fred Hartwig sowohl die Synagoge an der Langekampstraße gemalt hat als auch die in Herne an der Schaeferstraße – beide Bilder gehören dem Kulturverein – kam man überein, am Ende des Jahres die Originale der Synagoge in Bochum zu schenken und damit eine Führung in den neuen Räumen der Synagoge zu verbinden.
Die nächste Führung ist am 19. Oktober 2008 vorgesehen. Sie wird durch Herne-Mitte gehen und den Besuchern wieder einige Überraschungen bieten.

Text und Fotos: Gerd Kaemper

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