Spaziergang durch Bickern 2

Am Sonntag, dem 23. Oktober 2016, machte der Kulturverein Herner Netz e.V. mit 25 Gästen einen Spaziergang durch die Siedlung der ehemaligen Zeche Pluto-Wilhelm in der Gemeinde Bickern. Die Strukturen sind noch erhalten und über die Straßennamen gut zu verfolgen. Die Übertagegebäude der Zeche aus dem 19. Jahrhundert entsprechen nicht mehr der ursprünglichen Form, weil sie am Ende des Zweiten Weltkriegs fast völlig zerstört wurden. Amerikaner und Deutsche lieferten sich Anfang 1945 heftige Artilleriegefechte an der Emscher.
Im Jahr 1953 entwarf der Essener Architekt Fritz Schupp die Förderturmanlage an der Wilhelmstraße. Sie gleicht bis ins Detail der Zeche Zollverein in Essen-Katernberg. Schupp entwickelte unter Verwendung von Stahl, Ziegeln und Glas einen kubischen Baukörper. Die symmetrische Anlage wird überragt von einem Doppelstrebengerüst, dem sogenannten „Doppelbock“. Beim Spaziergang durch die Zechensiedlung, gelegen in unmittelbarer Nähe der Förderanlage, erfuhren die Teilnehmer, dass die Zechenhäuser genormt waren, Gärten und Stallungen hatten und sehr viel billiger waren als die Wohnungen auf dem freien Markt. Entsprechende Beispiele sind auf der Thiesstraße, Emscherstraße und auf der Schalkestraße zu sehen. Von hier waren die Arbeitsstellen auf der Zeche fußläufig schnell zu erreichen. In der anschließenden Lesung im „Haus Wirth“ behandelte Wolfgang Viehweger den historischen Teil der Gemeinde Bickern.

Foto und Text: Gerd Kaemper
Weitere Fotos hier

zurück