Besuch im Heimatmuseum

Am Sonntag, dem 17. September 2017, besuchte der Kulturverein Herner Netz e.V. das neu gestaltete Heimatmuseum an der Unser-Fritz-Straße mit 25 Gästen. Im Flur kommt man an Schwarz-Weiß-Portraits vorbei, die keine prominenten Bürger zeigen, da sich der Kurator, Ralf Piorr, bewusst für einfache Menschen entschieden hat, die in bestimmten Lebenssituationen zu sehen sind.
Die Ausstellung „Herzkammer“ erzählt die Geschichte von Herne und Wanne-Eickel von 1890 bis 1980 (von der Kaiserzeit bis in die jüngste Vergangenheit) und will ans Herz gehen. Dazu trägt eine Skulptur bei, die Olaf Kuhoff gestaltet hat. Mit Lockenwicklern und Arbeitskittel präsentiert sich „Gisela“, welche im offenen Fenster lehnt und scheinbar mit einer Nachbarin ins Gespräch verwickelt ist, offenbar eine Anspielung auf die Metzgersfrau Else Stratmann, die zwischen 1975 und 1987 ihre berühmten Fensterreden hielt. Dahinter verbarg sich die Schriftstellerin Elke Heidenreich, welche diese Figur erfunden hatte.
Übernommen worden ist der Flöz Wilhelm mit Streb, Kohlewaggons und Grubenholz. Besonderheiten der Ausstellung sind die Drogerie Kleffmann, ein Klassenzimmer von 1900 und Zimmer im Gelsenkirchener Barock. Vieles wurde übernommen aus Privathaushalten der Jahre 1960 bis 1970. Jeder Besucher kann das wiederentdecken, was ihm aus Kindheit und Jugend bekannt ist.

Foto und Text: Gerd Kaemper
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