Laurentiuskirchweih

Der Wanne-Eickeler Wolfgang Viehweger hat schon einige heimatgeschichtliche Bücher verfasst. Er schrieb über die „Spur der Kohle“ wie über das bäuerliche Leben in Herne. Pünktlich zu seinem 85. Geburtstag liegt nun ein weiteres Werk gedruckt vor, erschienen im Herner Frisch Texte Verlag: „Laurentiuskirchweih. Die Kapelle von Crange und wie alles begann“. Auf seiner Geburtstagsfeier im „Meistertrunk“ stellte es der frühere Lehrer Familie und Freunden vor.

Neue Zählweise seit 2019
Es geht um den Ursprung der Cranger Kirmes, laut Viehweger von 1449 bis 1935 „Laurentiuskirchweih“ genannt. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt sich von der Zählweise der Nationalsozialisten verabschiedet - die willkürlich als Entstehungsdatum 1435 gewählt hatten, um den 500. Geburtstag feiern zu können – und offiziell 1484 als Ursprungsjahr der Kirmes benannt.
Sein Buch sei keine „Diskussion nach der Diskussion“, schickt Viehweger voran, „sondern folgt einer anderen Betrachtungsweise, die nicht nach dem Pferdemarkt sucht, sondern nach den religiösen Umständen der Einweihung der Laurentiuskapelle in Crange fragt“. Diese datiert er auf den 10. August 1449, den Laurentiustag. Seine Untersuchung sei als Ergänzung zu dem zu verstehen, was die Experten in Herne in der Beweisführung zur Cranger Kirmes bereits gefunden hätten. Unterstützung erhielt Viehweger von mehreren Landesarchiven in NRW, die ihn mit Urkunden versorgten. Im Mittelpunkt habe die Figur Dietrich von Eickels gestanden.
Viehweger geht u.a. dem Leben im 15. Jahrhundert anhand von Begriffen, wie „Ablass“, „Kirchenrecht“ oder „Tragaltar“ nach. Er benennt die geistlichen und weltlichen Würdenträger in der Zeit von Dietrich von Eickel und präsentiert Urkunden zum Haus Crange im 15. Jahrhundert, teilweise im lateinischen Original und in Übersetzung.

Ute Eickenbusch / WAZ vom 18. März 2020

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